ÜBER DIE SCHULTER
Diese Fotografien nutzen das Genre des Porträts und dennoch rührt die anekdotische Gegebenheit nicht nur von der physischen oder psychologischen Beschreibung der Personen her, sondern auch von etwas das auf ihren Schultern “ruht”.
Die Fotografie war der erzählten Gegebenheit immer nah und vielleicht aus diesem Grund erwartet man von einem “guten Bild”, dass es uns eine Geschichte erzählt…
Auf die Schulter der Person zu schauen ist die Art und Weise mit der man die Erzählung beginnt. Die Verschiebung der Aufmerksamkeit hin zu diesem Punkt ist ein Mittel, um Informationen zu erhalten, die wie eine kuriose Form der Identifizierung oder der Offenbarung des Wesens dargeboten werden.
Diese Idee entsteht aus den Erinnerungen im persönlichen Gedächtnis des Autors. In Kuba war es gemäß der geltenden militärischen Kultur üblich, auf die Schultern der Uniformierten zu schauen, um ihren Rang oder ihre Hierarchie zu erkennen.